THE HEAVY

„There‘s a hurricane coming.“ Nämlich die neue Platte „Amen“ von The Heavy. Doch bevor uns das Album im April in voller Länge überwältigt, können wir uns jetzt schon über die erste Single freuen. „Hurricane Coming“ wurde übrigens durch einen echten Sturm inspiriert. Frontmann Kelvin Swaby war kaum in die USA gezogen, als ihn Irma traf. Diese zerstörerische meteorologische Kraft überwältigte ihn und erinnerte ihn gleichzeitig daran, dass es in menschlichen Beziehungen oft ähnlich ist: „Halte nichts für selbstverständlich und Menschen nicht zum Narren. Immer wartet da etwas und lauert.“ Tatsächlich trifft einen der Song mit voller stereophoner Wucht und dafür sind nicht nur Swaby und seine Mitstreiter Daniel Taylor (Gitarre), Spencer Page (Bass) und Chris Ellul (Drums) verantwortlich. Gehörigen Anteil hat auch Produzent Tchad Blake, der nicht zuletzt für seine Arbeit am Album „Brothers“ von den Black Keys zwei seiner Grammys kassierte. Dessen sehr direkter und charakteristischer Stil holt aus den Songs von The Heavy auch die letzten Feinheiten heraus und modelliert sie zu mächtigen Klangwänden. Gut möglich, dass man demnächst den ein oder anderen Titel von „Amen“ in Soundtracks von Serien, Filmen oder Spielen wiederhört. Die Intensität der Briten ist bekanntlich schon häufig verwendet worden. In „Vampire Diaries“, Mark Wahlbergs „The Fighter“, Tarantinos „The Hateful Eight“ und viele anderen tauchen The Heavy auf und Barack Obama verwendete „How You Like Me Now?“ um 2012 seine Präsidentschaft zu feiern. Jetzt wird es noch besser. Die verwilderte Kraft dieses R&B-Quartetts lässt sich einfach nicht aufhalten. Irgendwo zwischen Blues-Drama, souliger Leidenschaft und Gospel-Heiligkeit, crunchigem HipHop und Garagenrock machen die vier Jungs aus Bath aus „Amen“ ihr bislang tightestes Album. Das sie selbstverständlich live präsentieren wollen: Im September kommen The Heavy für zwei Shows nach Deutschland.