Die ästhetischen Einflüsse von Jonathan Jeremiah reichen weit zurück in die frühen 70er. Er selbst ist sich dabei gar nicht so sicher, was ihm an dieser Ära so behagt. Aber seine Liebe zu Künstler*innen wie Richie Havens, John Martyn, Bill Withers, Lee Hazlewood, Carole King und James Taylor verbindet er mühelos mit seinen Songs. Von ihnen habe er gelernt einen Song genauso zu singen, dass er nach ihm selbst klingt. Das heißt in Jeremiahs Fall: voller Northern Soul in der überzeugenden Bariton-Stimme. Der Mann macht opulente Songs und nutzt dabei gerne auch originale Vintage-Instrumente. Die vielseitige Instrumentierung ist unauffällig und doch raffiniert, mit Klavier, Streichern, Bläsern, die Produktion aufwändig und bis ins feinste stilvoll abgemischt. Und wenn ein ganzes Orchester nötig ist, dann wird eben eines gesucht und aufgenommen. Das macht seinen Sound warm und voll. Das und die Zeit, die er sich lässt. Schon für seine erste Platte „A Solitary Man“ brauchte er Jahre. Seine Songs reifen mit der Geschwindigkeit eines sehr guten schottischen Whiskys und sind darum ebenso wirkungsvoll. Seine analogen Aufnahmen werden so lange gepflegt, bis alles so klingt, wie er es sich vorgestellt hatte, ganz ohne Kompromisse. Der in präpandemischen Zeiten begonnene Nachfolger des famosen letzten Albums „Good Day“ ist jüngst erschienen: „Horsepower for the Streets“. Seine zurückgelehnte und geduldige Arbeit zahlt sich aus, denn die Aufnahmen bekommen so genau den Sound, den sie brauchen. Und um abzugehen kann man ja auch auf die Bühne gehen. Der Crooner präsentiert seinen blauäugigen Soul mit der ihm innwohnenden Lässigkeit und hat dabei seine Combo komplett im Griff. Wir freuen uns jedenfalls, einen großen Künstler bei uns begrüßen zu können. Die bereits im März bestätigte Tour von Jonathan Jeremiah wird in den April 2023 verschoben, die Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Booking: Bernie Schick