GRAVEYARD

GRAVEYARD

So beständig wie eine alte, zerbeulte Lederjacke beherrschen Graveyard die Kunst des Rock‘n‘Roll schon lange. Die 2006 in Göteborg gegründete Band zeichnete sich von Anfang an durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Hard Rock, Psychedelia und das ewige Grundgerüst des Blues aus. Die Schweden hatten von Anfang an immer den Willen zur Vielfalt, zum Experiment und zur Stilsicherheit. Dafür steht auch ihr neuestes Album aus dem September. Wieder einmal haben sie sich weiterentwickelt. Das sechste Studioalbum der Band trägt den schlichten Titel „6“ und klingt schon beim ersten Hören wie ein typisches Werk von Joakim Nilsson und seinen Mitstreitern und doch ist es eine ganz andere, stilistisch wunderbar neue Platte geworden. Das zweite Album nach der Pause und in der (inzwischen auch nicht mehr so) neuen Besetzung Nilsson (Gesang, Gitarre), Jonatan Ramm (Gesang, Gitarre), Truls Mörck (Bass) und Oskar Bergenheim (Schlagzeug) ist langsamer, gefühlvoller, introspektiver und ein wenig düsterer als seine Vorgänger. Die neuen Songs spiegeln die zerbrechlichen Nachwirkungen einer zerstörerischen globalen Krankheit wider und lassen sich dabei mehr denn je vom Blues inspirieren. Doch trotz der melancholischen Untertöne funkelt und blitzt in vielen Momenten diese riffgetriebene Euphorie auf, knirscht das Metall, sind plötzlich die Geister der alten Vorbilder von Neil Young über Black Sabbath bis zu den Stooges wieder ahnbar. All diese Elemente zusammen ergeben eine Platte, die die experimentelle und heavy Seite von Graveyard ein weiteres Mal unter Beweis stellt, ohne dabei die wahre Essenz dieser Band zu verlieren. Letztlich arbeiten die Jungs eh nach Instinkt. Mit ihrem bisher düstersten, aber zugänglichsten Album haben die Schweden einige Jahre der Isolation und Frustration überstanden und sind mutiger, kühner und bluesiger denn je zurückgekehrt. Für Fans des Authentischen ist „6“ Pflichtmusik. Frisch gestärkt und auf den Wellen der Inspiration surfend, sind Graveyard bereit, ihre neuen Songs auf die Straße und in unsere Hallen zu bringen, wo die wahre Magie passiert und der Rock wirklich rollt. 

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