DROPKICK MURPHYS

Dropkick Murphys wissen, wo sie stehen und worauf es ankommt, auch über die Musik hinaus. So sind die Musiker aus Boston im Oktober mit akustischen Gitarren und einem Megafon für den Gesang bei den streikenden Arbeiter*innen der Jeep-Fabrik in Toledo aufgetreten, um ihre Verbundenheit und Solidarität mit der arbeitenden Klasse zu zeigen. Wie sie eben schon lange die Gewerkschaften im Kampf und faire Löhne in den USA unterstützen. Da passt es auch ganz hervorragend, dass ihre beiden jüngsten Platten – „This Machine Still Kills Fascists“ aus dem vergangenen Jahr und „Okemah Rising“ aus dem Mai dieses Jahres – dem ebenfalls union-affinen Folk-Sänger und linken Politkämpfer Woody Guthrie gewidmet sind. Erstmals in ihrer langen Karriere haben die Dropkick Murphys Akustik-Alben ganz im Stil ihres Vorbildes aufgenommen und dabei bislang dessen unveröffentlichte Texte vertont. Auch beim zweiten Album haben sie sich wieder prominenter Unterstützung versichert. So werden Jaime Wyatt und Jesse Ahern ebenso gefeatured wie die FolkPunk-Legenden Violent Femmes. Arbeiter- und Wanderlieder tauchen hier auf, Songs, die von Gemeinsamkeit und Kampf erzählen aber auch von Freude und Schönheit. Und der Track „Run Hitler Run“ steht sowieso für sich. Kurz und gut, die Celtic Punkrocker mixen in ihrer Musik immer noch Politik und Arbeit, Party und Lärm, Schweiß und Bier, eingängige Melodien und überragende Live-Qualitäten zu einem unvergleichlichen Cocktail, der stets aufs Neue Spaß macht. Die Crowd dreht durch, wenn der charismatische Sänger Ken Casey und seine Band auf einer Bühne stehen und mit ihren Instrumenten, die weit über das übliche Gitarre-BassSchlagzeug-Triumvirat hinausgehen, alles andere für einen Moment vergessen lassen. Und diesen Sommer sogar ein ganzer Park, wenn die Dropkick Murphys mit ihrer einzigen Headline Show im Juni im Hamburger Stadtpark auftreten.