BUKAHARA

BUKAHARA

Die Dinge in die eigenen Hände nehmen, das Fenster aufmachen, frische Luft reinlassen: So war das schon immer bei Bukahara. Zum Beispiel damals, als Ahmed Eid (Bass, Percussion), Max von Einem (Posaune), Daniel Avi Schneider (Geige, Mandoline) und Zoghlami (Gesang, Gitarre, Schlagzeug) sich während des Jazz-Studiums an der Kölner Musikhochschule kennengelernt haben. Insgesamt gerade mal ein Jahr studierten die Musiker gleichzeitig in Köln, zwölf Monate indes, die ausreichten, eine bis zum heutigen Tage bestehende Freundschaft zu begründen – und natürlich das Produkt dieser Freundschaft, die eher aus einem Zufall heraus
gegründete Band Bukahara. Die Freunde merkten damals: Die akademisch geprägte Welt des Jazzstudiengangs war ihnen zu elfenbeinturmartig, ihr Verständnis von Musik wurde dort nicht befördert. Die frisch gegründeten Bukahara wollten raus aus dieser Blase, das sprichwörtliche Fenster aufreißen – und ab auf die Straße. Also nahmen Bukahara ihr Schicksal in die Hand und machten Straßenmusik. „Das war unsere wichtigste Schule, die Straße ist bis heute die Basis für alles, was wir tun“, sagt Zoghlami. „Du stellst dich irgendwo hin und spielst. Niemand kommt wegen dir, die Leute
haben ganz andere Sorgen und Pläne. Auf der Straße muss die Interaktion zwischen den Musikern genau funktionieren, es gibt keinen Raum für Eitelkeiten.“ Dieses Verständnis prägt die Band bis heute. Mit 60 bis 100 Konzerten im Jahr und bislang vier Studioalben haben Bukahara sich Stück für Stück und aus eigener Kraft eine immer größere Gefolgschaft aufgebaut, scheinen aber in der Wahrnehmung der breiten Masse immer noch ein bisschen unter dem Radar zu segeln, obwohl sie auf ihrer bislang größten
Tour 2023 in großen Hallen wie der Westfalenhalle Dortmund, dem Haus Auensee in Leipzig oder dem Zenith in München auftreten werden. Man könnte auch sagen: In der Musikbranche sind Bukahara die größte unbekannte Band Deutschlands. Gemessen an der Größe ihrer Konzerte, der Zahl ihrer Fans sind sie medial erstaunlich weit unter dem Radar geblieben. Vielleicht, weil man sie nicht sofort einsortieren kann, weil sie Musik als ein großes, weites Feld begreifen, eine Art Abenteuerspielplatz und eben nicht so ohne Weiteres in irgendwelche Industrie- oder Genreschubladen einzuordnen sind. Bukahara scheinen nicht in aktuelle Trendmuster zu passen, aber sie
haben ein riesiges Publikum und eine Menge zu sagen.

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